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Ein Wochenende, drei Disziplinen und ganz viele Kinder

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Wenn an einem Wochenende Wettkämpfe in drei Diszplinen auf dem Programm stehen und der KCNW dann auch noch alle diese Wettkämpfe besucht, sind vom jüngsten Kind bis zum ältesten Leiter alle gefordert. Aber lest selbst, wie diese Herausforerdung gemeistert wurde.
  • Das U14 Poloteam des KCNW
  • Nidwaldner C2-Team in Grenchen
  • Cornel wird 3. über 5000m

Zunächst die Fakten zum Wochenende:

  • Samstag, 09.00 bis 12.00 Uhr, Rapperswil: U14 Schweizermeisterschaft Kanupolo
  • Samstag, ab 12.00 Uhr, Rapperswil: Internationale Regatta
  • Samstag, ab 09.00 Uhr, Grenchen: Vorbereitung für die Aaremeisterschaft Slalom
  • Sonntag, ab 08.00 Uhr, Rapperswil: Internationale Regatta
  • Sonntag, ab 09.30 Uhr, Grenchen: Aaremeisterschaft Slalom

Hier nicht aufgeführt: Boote laden, örtliche Verschiebungen, An- und Rückreisen usw.

Teil 1 - Kanupolo U14 Schweizermeisterschaft

Bereits zum dritten Mal fand am Vormittag vor der internationalen Regatta in Rapperswil die Kanupolo U14 Schweizermeisterschaft statt. Auch wenn Kanupolo ganz sicher nicht die Hauptdisziplin des KCNW ist, sind wir seit drei Jahren in Rapperswil mit einem Team vertreten. Die ersten beiden Jahre waren, sagen wir es mal so, nicht von Erfolg gekrönt. Aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Dieses Jahr wurde der KCNW durch ein gestähltes Team aus der TG 2 (Pro) vertreten. Glenys, Mona, Larissa, Lea, Alain, Aaron und Marc stellten sich der Schweizer Konkurrenz. Kurzfristig verletzt ausgefallen war Aline.

Das Team reiste mit dem Zug nach Rapperswil, weil wegen dem gedrängten Programm bereits alle verfügbaren Fahrzeuge und Fahrer/-innen besetzt waren. Das erste Spiel gegen Kanupolo Zürich reihte sich dann nahtlos in die Reihe der erolglosen Nidwaldner Kanupolo-Auftritte ein. Das Team spiele unkoordiniert, Pässe gab es kaum und Tore schon gar nicht. Am Ufer war Trainer Samuel der Verzeweiflung nahe. Eine ausgiebige Spielbesprechung folgte und schon stand das nächste Spiel gegen Rapperswil-Jona auf dem Programm. Es ist leider nicht überliefert, was Samuel seinem Team mit auf den Weg gegeben hat für dieses Spiel, aber es hat Wirkung gezeigt. Die Nidwaldner waren wie ausgewechselt. Ein Angriff reihte sich an den anderen, es wurden Konter gefahren und - man glaubt es kaum - Tore geschossen! Die Stimmung am Ufer wurde besser und das Rapperswiler Trainerteam begann sogar mit Annalena über die Transfersumme von Goalgetter Alain zu verhandeln. Am Ende trennten sich der KCNW und Rapperswil-Jona unentschieden. Der Fluch war besiegt, endlich gab es ein anderes Ergebnis als eine Niederlage zu verzeichnen. Es folgte das letzte Spiel, notabene um Platz drei im Turnier. Gegner waren die Thurgauer Wildwasserfahrer, ein Klub mit grosser Kanupolo-Tradition und vielen Kanupolo-Erfolgen. Das moralisch gestärkte Nidwaldner Team wusste sich aber zu wehren. In einem hart umkämpften Spiel gelangen den Nidwaldner wieder zwei erfolgreiche Abschlüsse, einer davon ein wunderschön herausgespielter Konter mit Mona als Torschützin. Am Ende verlor Nidwalden das Spiel zwar 2:3, aber den zufriedenen Mienen der Spielerinnen und Spieler tat das keinen Abbruch mehr. Der vierte Platz in einem Turnier (notabene das beste Team aus einem Nicht-Polo-Klub) mit insgesamt sieben Team ist sicher der grösste Erfolg eines Nidwaldner Teams an einer Kanupolo-Schweizermeisterschaft. Viel wichtiger als der Rang war aber, dass nach den Startschwierigkeiten der tolle Teamgeist der Gruppe auch auf das Spielfeld übertragen werden konnte und zusammen ein super Turnier gespielt wurde.

Teil 2 - Aaremeisterschaft Grenchen

Ebenfalls bereits am Samstagmorgen machte sich ein Trupp Nidwaldner unter der Leitung von Raphi auf nach Grenchen. Es stand die Vorbereitung für die traditionelle Aaremeisterschaft im Kanuslalom auf dem Programm. Dieses Jahr gab es am Samstag einen vom Kanuverband organisierten Kanadierworkshop mit aktiven und ehemaligen Nationalmannschaftsfahrern, die den Nachwuchspaddlerinnen und -paddlern wertvolle Tipps gaben. Danach sorgte Gastro-Otto für das leibliche Wohl der ganzen Truppe.

Sage und schreibe 2.5kg Spaghetti mit Sauce, 250g Käse, 1kg Salat und 1kg Glacé verschwanden in den hungrigen Nidwaldner Bäuchen.

Über zu wenig Essen konnte sich in Grenchen sowieso niemand beklagen. Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht im Stroh bei den Käsers wartete ein reichhaltiger Brunch zum Frühstück.

Die diesjährige Aaremeisterschaft war vor allem in den Kanadier-Disziplinen ein Rekordjahr. Vermutlich wurden noch nie so viele Starts gezählt, alleine die Nidwaldner hatten sechs Kanadier-Einer, vier Kanadier-Zweier und sogar ein Kanadier-Zweier-Team (das einzgie überhaupt) am Start. Kanadier-Einer wurden vom SKV zur Verfügung gestellt. Die vielen Starts waren auch sehr anstrengend.

Nicht wenige Nidwaldner Athletinnen und Athleten hatten am Ende des Tages zehn Läufe auf dem Buckel.

Auch die Erfolge blieben nicht aus. Bei den C1 und K1 Damen-Schülerinnen musste sich Mona (2.) und Glenys (3.) nur von einer Bielerin geschlagen geben. Die beiden standen auch im C2 zuoberst auf dem Podest. Nick und Aaron taten es ihnen gleich und siegten im C2 bei den Schülern. Im Einzel siegte Aaron sowohl im K1 als auch im C1. Das traditionelle Brückenspringen wurde natürlich auch dieses Jahr nicht ausgelassen. Zahlreiche mutige Nidwaldner stürzten sich nach den erfolgreichen Rennen in die kühle Aare.

Nidwaldner Crew an der Aaremeisterschaft

Teil 3 - Internationale Regatta Rapperswil

Nachdem das Poloteam seinen Einsatz hinter sich hatte, stand in Rapperswil die internationale Regatta mit Teilnehmenden aus der Schweiz, Deutschland und Italien auf dem Programm. Nidwalden war durch Cornel, Nora und Annalena vertreten. Bei schönstem Spätsommerwetter und guten Wasserbedingungen war es ein Genuss, noch einmal in die schnellen Boote zu steigen und ein letztes Rennwochenende zum Saisonschluss zu erleben. Highlight am Samstag war der Sunset-Sprint, der tatsächlich bei einem wunderschönen Sonnenuntergang stattfand. Aus Nidwalden konnte sich Cornel für den Final bei den Junioren qualifizieren, er wurde Achter.

Am Sonntag ging es früh los und es standen Rennen über 200, 500 und 5000 Meter auf dem Programm. Am Ende des Tages gab es trotz Gleichgewichtsproblemen (Nora und Annalena) und Müdigkeit-nach-langer-Saison (Cornel) drei Medaillen zu feiern. Cornel sicherte sich gemeinsam mit seinem Zweierpartner Donat Donhauser aus Rapperswil die Bronzemedaille im K2 über 500m und gewann im abschliessenden 5000m Langstreckenrennen ebenfalls Bronze. Nora kämpfte sich bravourös durch die von den schnellen Herren verursachten Wellen auf der 5000m Strecke und holte sich in diesem Rennen auch eine Bronzemedaille. Annalena hat ihre Regatta-Trainingskilometer der letzten zwei Jahre an diesem Wochenende verdreifacht und vor allem in den Zweier-Rennen mit Nora viel Spass gehabt. 

Zu guter Letzt

Es gibt wohl nur ganz wenige Klubs (gemäss den Wochenend-Ranglisten nur einen), die sich den Besuch von drei verschiedenen Wettkämpfen an einem Wochenende antun würden. Bei uns ist das nur möglich, weil die Leiterinnen und Leiter, Eltern und Kinder bereit sind, einen aussergewöhnlichen Einsatz zu erbringen. Das geht von Zugreisen mit 10 Kindern über Einsätze als Busfahrer bis hin zum Boote laden um sechs Uhr früh am Samstagmorgen. Alles freiwillig und ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist die Grundlage des Vereinssports und wenn nächstes Wochenende die Saison mit dem Marathon in Buochs endgültig zu Ende geht und noch einmal zahlreiche helfende Hände im Einsatz stehen, dann dürfen wir wieder auf ein tolles gemeinsames Kanujahr zurückblicken, dass ohne diesen Einsatz nie möglich gewesen wäre!

Annalena & Raphi