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Internationales Selektionswochenende auf der Muota

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Mittlerweile ist wohl überall angekommen, dass dieses Jahr eine Weltmeisterschaft auf der Muota stattfindet. Natürlich soll es da auch ein grosses und schlagkräftiges Schweizer Team geben. Am vergangenen Wochenende stand nun das lange erwartete Selektionsrennen auf dem Programm.
  • Janis und Luis

Vier Rennen in zwei Tagen gegen starke Konkurrenz aus Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden, den USA und natürlich der Schweiz warteten auf Flavia, Hannah, Benjamin, Linus, Cornel, Jonah, Janis und Luis. 

Der Modus ist ganz einfach: In jeder Kategorie (K1, C1, C2 jeweils Damen und Herren) hat die Schweiz an der WM vier Startplätze zur Verfügung. Damit man einen dieser Startplätze bekommt, darf man zwei Mal maximal 6% Rückstand auf den Sieger im Selektionsrennen haben und muss dann noch unter den vier besten Schweizer Booten sein. Am Ende entscheidet dann der Selektionsausschuss des Schweizerischen Kanu-Verbands, welche Boote definitv selektioniert werden. 

Souverän gemeistert wurden die Selektionshürden von Hannah und Flavia. Beide schafften es locker, unter den geforderten 6% Rückstand zu bleiben und Hannah gelang im letzten Rennen am Sonntag gar der Sprung auf's Podest. Sie wurde im Klassik Dritte und liess dabei unter anderem die Weltmeisterin von 2010 und 2014 hinter sich.

Enger zu und her ging es im K1 der Herren. Hier kämpften 10 Schweizer Boote um die vier Startplätze. Am Ende setzten sich Linus Bolzern, Nico Meier (Solothurn), Robin Häfeli (Solothurn) und Cornel Bretscher durch. Die Platzierung von Cornel als viertes Boot bei den Herren ist eine kleine Sensation, da er mit 16 Jahren eigentlich noch in der Kategorie Jugend startet und zahlreiche ältere Fahrer bezwingen konnte.
Mit am Start waren auch Janis Amstad und Luis Clavadetscher, sie sollten vor allem Erfahrungen sammeln. Es war beeindruckend zu sehen, wie souverän die beiden 14-Jährigen die Herausforderung auf der Muota meisterten - wir dürfen gespannt sein, was sie uns in Zukunft noch zeigen werden!

Besonders anspruchsvoll war die Selektion für die C1 Herren. Als wäre es nicht schon schwer genug, mit nur einem Paddelblatt und kniend die Muota zu bezwingen, auf der schnellsten Linie zu sein und alles aus sich herauszuholen, waren in dieser Kategorie auch noch ehemalige und amtierende Weltmeister, WM-Podestfahrer und Weltcupsieger aus Deutschland und Frankreich am Start. In den ersten Rennen am Samstag zeigte sich dann auch, wie schwer es ist, auf der Muota ein gutes Rennen zu fahren. Benjamin und Jonah gaben alles, mussten aber ein paar Stopps im Kehrwasser und sogar ein unfreiwilliges Bad in der eisigen Muota in Kauf nehmen. Im Laufe des Wochenendes konnten sie sich klar steigern und empfahlen sich mit guten Leistungen am Sonntag ebenfalls für eine Selektion.

Trotz der grossen Belastung mit vier Rennen in zwei Tagen gingen Jonah und Cornel noch im C2 an den Start. Auch hier war die Konkurrenz stark und es zeigte sich, dass die beiden jungen Athleten zwar die Linie im Wildwasser halten wie die Weltmeister (Anm. d. Red.: Die amtierenden Weltmeister waren am Start), physisch aber noch ein paar Trainingsjahre brauchen, bis sie auch an deren Zeiten herankommen können.

Insgesamt zeigten die Nidwaldner, dass sie im Winter gut gearbeitet haben und mit den wilden Wassern der Muota zurechtkommen. 

Jetzt warten wir gespannt auf den Selektionsentscheid des Schweizerischen Kanu-Verbands und polieren schon mal die Kuhglocken, damit wir die Nidwaldner dann auch gebührend unterstützen können!