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Der City Night Cup 2014 - Eine Chronologie

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Die Voraussetzungen für den City Night Cup in Zürich waren eher schlecht, die Erwartungen dafür umso grösser. Das letzte Kanupolo-Training war bei fast allen von uns mindestens ein Jahr her und unsere Ballkünste etwas eingerostet.
  • City Night Cup

Nun galt es, den letztjährigen 2. Platz zu verteidigen - keine leichte Aufgabe - zumal wir auch nur zu fünft waren und uns somit keine Auswechselspieler zur Verfügung standen.

Und dann ging's los.

Unser erster Gegner: Die Junioren des Kanupolo Zürich. Alle mindestens einen Kopf kleiner als wir. 

Der anfängliche Optimismus wurde jäh geblockt, als die Zürcher bereits nach zwei Minuten 2:0 führten und wir orientierungslos wie blinde Enten auf dem Wasser herumpaddelten.

Es folgte ein Angriff nach dem anderen und die Tore fielen im Minuten-Takt. Unsere Verteidigung war quasi inexistent. Ein Wunder, dass wir trotzdem zwei Treffer landen konnten.

Das war hart. Wir wurden von den Jungs komplett auseinander genommen. Unser Temporär-Coach Nico gab uns Tipps fürs nächste Spiel: Bei der Verteidigung näher zusammenbleiben, bei Ballbesitz ruhig bleiben und das Spiel langsam aufbauen

Da war er, der erste Sieg! Wir hatten wieder Hoffnung, das Turnier nicht auf dem letzten Platz zu beenden. Nach zwei Stunden Pause begaben wir uns wieder aufs Wasser für das letzte Gruppenspiel gegen Basel. Und dieses hatte es in sich. Es war ein hin und her. Fast jeder Angriff beider Mannschaften führte zu Toren.

Mit einem knappen 8:6-Sieg im dritten (nicht zweiten) Spiel schlossen wir die Gruppenphase auf dem 2. Platz ab und bekamen es nun mit dem Gruppensieger der anderen Gruppe zu tun. Langsam wusste jeder von uns, was er auf dem Spielfeld zu tun hatte:

  • Adi: Botschieber. Fährt im Angriff in gegnerische Boote rein um unserem Stürmer Platz zu machen.
  • Simon: Sprinter. Erkämpft sich beim Anspiel den Ball und ist für Tore zuständig.
  • Tobi: Gegnerschreck. Bringt praktisch jeden Gegner (mit Ball) zu Fall bzw. zum Kentern.
  • Alex: Stürmer. Flink wie ein Delphin. Trifft allerdings das Tor nicht immer. 
  • Raphi: Goalie. Bewahrt das eigene Tor vor zu viel Besuch. Berühmt auch für seine Weitschuss-Tore.

Im Halbfinale gegen die Zuger glaubten wir zuerst überhaupt nicht an einen Sieg. Adi kämpfte mit Fussproblemen und wir alle waren mit unseren Kräften langsam am Ende. Die schwüle Luft im Hallenbad trug ihriges dazu bei. Doch es kam anders.

Haarscharf und völlig überraschend gewannen wir das heiss umkämpfte Spiel. Das frühe 1:0 konnten wir dank heldenhaften Taten unseres Teams halten und so kam es, dass wir im Endspiel wieder gegen die Junioren des KPZ antreten mussten. Dieses Mal waren wir aber etwas besser vorbereitet und hatten nützliche Erfahrungen gesammelt. Ein Sieg könnte also drin liegen - dachten wir.

Wir wurden wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Zwar konnten wir im Finale etwas mehr Ballbesitz verzeichnen als im ersten Spiel, doch der KPZ war einfach zu agil, zu organisiert und zu stark. An dieser Stelle soll auch noch erwähnt sein, dass die Zürcher mit den klar besseren Booten paddeln konnten als wir.

Auf jeden Fall verloren wir das Spiel mit 2:8. Das war uns aber egal. Wir hätten nie gedacht, so weit zu kommen. Und das Ziel haben wir ebenfalls erreicht: Die Verteidigung des zweiten Platzes vom letzten Jahr.